Herausforderungen im Alltag

Nach ihrer Rückkehr aus dem aktiven Dienst sehen sich viele Veteranen mit verschiedenen Schwierigkeiten konfrontiert:

  • Psychische Gesundheit: Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und andere psychische Erkrankungen sind weit verbreitet.
  • Berufliche Eingliederung: Die Wiedereingliederung in den zivilen Arbeitsmarkt gestaltet sich häufig schwierig.
  • Soziale Isolation: Viele Veteranen fühlen sich nach dem Dienst isoliert und allein gelassen.

Die Frage nach dem Umgang einer Gesellschaft mit ihren Veteranen stellt sich, seit es Streitkräfte gibt. Es geht dabei um angemessene Formen der Anerkennung und Würdigung sowie um die Wiedereingliederung von Veteranen und heute auch von Veteraninnen. Dies gilt umso mehr für ehemalige Militärangehörige nach einem Krieg oder einem militärischen Einsatz. Stets ging es auch um individuelle und kollektive Sinnstiftung, um den Umgang mit den gemachten Erfahrungen, aber auch um die materielle Versorgung.

Die Situation der Veteranen

Ehemalige Soldatinnen und Soldaten standen teils für viele Jahre mit Leib und Seele im Dienst der Gesellschaft. Ihre besonderen Leistungen verdienen die Anerkennung und Wertschätzung ihrer Mitmenschen. Diese Sektion beleuchtet die aktuelle Situation der Veteranen. Veteranen haben ihr Leben dem Dienst am Land gewidmet und stehen nach ihrer Dienstzeit oft vor neuen Herausforderungen. Diese Seite dient dazu, ihre Geschichten zu erzählen und ihre Anliegen in den Fokus zu rücken.

Die Vergessenen: Kriegsheimkehrer im Abseits

Einleitung

In der Ferne bejubelt, zu Hause vergessen: Kriegsheimkehrer, die in Afghanistan oder im Irak gedient haben, erfahren nach ihrer Rückkehr oft wenig Unterstützung und sogar Ablehnung. Dieser Artikel beleuchtet das Schicksal von Veteranen wie Martin N. und Ryan C., die nach ihrer Rückkehr mit Obdachlosigkeit und psychischen Problemen kämpfen.

Schicksale der Heimkehrer

Martin N.: Ein Leben in ständiger Unruhe

Seitdem Gefreiter Martin N. die Armee im Januar 2011 verlassen hat, ist er obdachlos. Nach Aufenthalten in London, Chester, Leeds und Sheffield, wo er bei Familie und Freunden unterkam, lebt er heute in einem für Veteranen gegründeten Heim. Trotz der engen Verhältnisse ist Martin N. dankbar: „Es ist eng hier, aber ich komme damit klar,“ sagt er.

Diagnose PTSD und ihre Folgen

Martin N. diente im Irak als Leibwächter eines Offiziers und erlebte mehrfach Angriffe auf sein Lager. Diese Erlebnisse hinterließen tiefe Spuren: Bei seiner ersten psychologischen Untersuchung nach der Rückkehr wurde bei ihm eine posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) und Depressionen diagnostiziert. Dennoch musste er Monate auf einen Behandlungstermin warten, was seine Lage verschlimmerte. Aufgrund seiner Probleme wurde er unehrenhaft entlassen, was ihn nur teilweise für staatliche Unterstützung qualifiziert.

Matin N. beschreibt die Auswirkungen der PTSD: „Im Irak standen wir fast jede Nacht unter Artilleriebeschuss. Deswegen kann ich heute nachts nicht mehr schlafen.“ Seine sozialen Kontakte haben stark gelitten, da er sich zunehmend zurückzieht: „Ich habe viele Probleme, und diese möchte ich nicht an anderen auslassen.“

Ryan C.: Kampf um eine neue Existenz

Auch Ryan C. hat nach seiner Rückkehr aus dem Irak und Afghanistan große Schwierigkeiten, sich im zivilen Leben zurechtzufinden. Trotz intensiver Arbeitssuche ist er heute arbeitslos. Sicherheitsfirmen fordern spezielle Zeugnisse, und Gaststätten und Geschäfte reagieren nicht auf seine Bewerbungen. Seine Kriegserfahrungen und die Diagnosen PTSD und Depressionen belasten ihn zusätzlich.

Ryan C., der zeitweise im Auto schläft, sieht seine Situation pragmatisch: „Im Auto schlafen ist Luxus für mich.“ Er erinnert sich an die traumatischen Erlebnisse im Krieg, wie den Verlust eines afghanischen Soldaten, der nur wenige Meter vor ihm durch eine Mine schwer verletzt wurde. Diese Erlebnisse führen zu Schwindelanfällen und Gedächtnisschwund.

Initiativen und Kritik

Jono Farrelly

Jono Farrelly

Jono Farrelly hat sich zum Ziel gesetzt, die Obdachlosigkeit unter Veteranen zu beenden. Jono Farrelly selbst Veteran und Gründer der League of Heroes, kritisiert die Situation scharf: „Eigentlich sollten wir entsetzt sein, dass wir so was in unserem Land zulassen.“

Fazit

Die Geschichten von Martin N. und Ryan C. sind keine Einzelfälle. Sie stehen stellvertretend für viele Kriegsheimkehrer, die nach ihrer Rückkehr aus dem Krieg auf sich allein gestellt sind. Es bedarf weiterer Anstrengungen und Initiativen, um diesen Veteranen die Unterstützung zu bieten, die sie dringend benötigen. Die Gesellschaft darf ihre Verantwortung nicht vergessen und muss denjenigen beistehen, die für ihr Land gedient haben.